München, 12. Oktober 2023: „Deutschland fehlt die Vision für eine digitale Zukunft!“ Mit dieser ernüchternden These startete KI-Koryphäe Amy Webb in die „Remote Daily“-Show „AI and the Future of Work“. Dort bot sich ausgewählten Vertreter*innen aus der deutschen Industrie- und Digitalbranche nun die Gelegenheit, im virtuellen Raum mit der amerikanischen Futuristin in Dialog zu treten. Digitalspezialist Ray Sono fungierte hierbei als Community Partner.
Die Gründe für ihre Kritik: Deutschland verharre im Hier und Jetzt und halte an konservativen Grundmustern fest. Obwohl viele der wichtigsten Unternehmen der Welt in Europas Powerhouse ansässig sind, mangele es an vorausschauendem Denken. Dabei bedarf es laut Webb keiner großen Schritte, um das Tor zu Innovation und Weiterentwicklung aufzustoßen. Es gelte vielmehr, die wirtschaftlich-strategischen Bedürfnisse zu analysieren. Ihr Appell: „Unternehmen müssen sich proaktiv an neue Trends andocken, ohne vorschnell auf den KI-Hype aufzuspringen, interne Strukturen implementieren und Silos aufbrechen, um nachhaltig Wirkung erzielen zu können.“
Der europäische Mittelstand kämpfe mit schlechten Konjunkturaussichten. Große Unternehmen, die noch vor Jahrzehnten Vorreiter waren, würden heute in konservativen Mustern verharren und “iterieren statt innovieren”. Insgesamt fehle es an einer klaren Richtung und plausiblen Szenarien. “Dadurch geraten die sozialen Strukturen und der Glaube an den Erfolg und die Widerstandsfähigkeit ins Wanken.” Zum Ende der Session räumt die Futuristin noch mit einem digitalen Mythos auf: „Wir alle kennen Berichte darüber, dass KI Trillionen erwirtschaftet oder unzählige Arbeitsplätze zerstört. Das ist Blödsinn!“, so Webb. Vielmehr würden in Zukunft viele neue Geschäftsfelder und Berufe durch Künstliche Intelligenz entstehen. Ihr Fazit: Ohne gemeinsame, datenbasierte Szenarien, Konzentration auf langfristige Strategien und eine Bündelung innovativer Kräfte droht die europäische Wirtschaft im globalen Vergleich den Anschluss zu verlieren.
Um in den direkten Austausch mit Webb zu kommen, blieb bisher nur der Sprung über den Großen Teich, oder es bedurfte einer großen Portion Glück, da die KI-Vorreiterin gewöhnlich vor Tausenden Messebesucher*innen spricht. Die weltweit gefragte Bestseller-Autorin stellt auf der größten Digitalmesse der Welt – der South by Southwest in Texas – jährlich ihren „Tech Trends Report“ vor. In ihrer Funktion als Beraterin entwickelt sie Lösungen und strategische Konzepte für namhafte Unternehmen. Nun expandiert ihr Future Today Institute unter Head of Europe Christina von Messling nach Europa und wird auch für Deutschland gezielt Szenarien entwickeln.
Um der kooperativen Weiterentwicklung neuer Ansätze, Denkweisen und Methoden einen Raum zu geben, brachte der deutsche Digitaldienstleister Ray Sono im Rahmen des wöchentlichen „Remote Daily“-Streams Entscheider*innen aus der Industrie- und Digitalbranche zusammen. Als Entwickler von KI-Lösungen treibt Ray Sono bereits seit Jahren die digitale Transformation voran und zeigt der Community als Host von Formaten wie der renommierten Networking-Eventreihe „AI Monday“ alternative Lösungsansätze auf.
Amy hat uns heute klug daran erinnert, zentrale Perspektiven im täglichen Hype nicht aus den Augen zu verlieren. Fokus schafft Klarheit, und Klarheit setzt einen vernünftigen Plan voraus – diesen zu entwickeln und Innovationskraft in Europa zu stärken, ist unser Antrieb.
Sebastian Krüger, Sprecher des Vorstands, Ray Sono AGAmy Webb arbeitet an Szenarien für ganz Europa, die Organisationen und Regierungen helfen werden, langfristig zu agieren und innovativ zu sein. Dafür braucht es interaktive Formate wie Remote Daily. Wir freuen uns schon jetzt, gemeinsam mit Ray Sono daran mitzuwirken, dass hieraus eine gemeinsame Community entsteht – online und in Person.“
Felix Zeltner, Gründer „Remote Daily“
Auf der South by Southwest erstmals connected, arbeiten Ray Sono und Journalist Felix Zeltner seitdem an verschiedensten Formaten, um gemeinsam digitale Transformation über transatlantische Grenzen hinweg voranzutreiben. Mit dem „Remote Daily“-Event konnte nun das erste gemeinsame Projekt umgesetzt werden.