Die 5 wichtigsten digitalen Trends für den Mittelstand 2019

Für den Mittelstand ist die Digitalisierung relevanter als je zuvor. Aber wo anfangen? Wir haben uns angesehen, welche digitalen Trends 2019 für unsere Kunden aus dem Mittelstand eine wichtige Rolle spielen werden.

Tim Struck

Lesedauer: 10 Minuten

Verschläft der Mittelstand die digitalen Trends?

Zahlen lügen nicht: Nur jedes vierte kleine und mittlere Unternehmen hat in den letzten Jahren in verbesserte digitale Technologien investiert. Etwas besser sieht es bei den größeren Mittelständlern mit mehr als 50 Mitarbeitern aus, da kann fast jedes zweite Unternehmen abgeschlossene Projekte vorweisen.

Auch manche unserer Kunden zeigen sich zuerst skeptisch, wenn es um neue digitale Geschäftsmodelle, Marketing-Automation oder datenbasierte Ansätze geht. In vielen Fällen speist sich diese Skepsis aber nicht aus Unwissenheit, Desinteresse oder einem Mangel an Mut, sondern aus Vorsicht, Bedacht und gesundem Geschäftssinn: Letztendlich bleibt jedes Investment ein Risiko mit unsicherem Ausgang. Und die Umsetzung und die nötige Veränderung sind nicht einfach und bergen hohes Frustpotenzial.

In der Arbeit mit unseren Kunden merken wir deshalb, dass sich die Erwartungen an uns ändern: Es geht nicht mehr darum, einen digitalen Service nur aufzusetzen, sondern in erster Linie darum, diesen erfolgreich zu betreiben. Hier setzen wir auf Co-Creation, das Entwickeln der Lösung gemeinsam in einem übergreifenden Team, um unser Know-how dort einzubringen, wo es am effektivsten ist: in den Köpfen der verantwortlichen Mitarbeiter. Wir wecken Leidenschaft, Neugier und den Willen zur Weiterentwicklung. Und geben Antwort auf die Frage: Wo lohnt sich die Investition in die Digitalisierung?

Trend 1: Design Thinking hält Einzug in den Mittelstand

Der erste digitale Trend für den Mittelstand ist streng genommen gar nicht digital: Design Thinking. Diese Methode zur Ideengewinnung und Produktentwicklung hat sich aber im digitalen Umfeld als Standard durchgesetzt – und wird im Mittelstand als Weg gesehen, um wieder innovativer zu werden.

Was macht Design Thinking für den Mittelstand so interessant? Traditionell sind Innovation und Kreativität primär bei den Experten verortet: bei Ingenieuren, Wissenschaftlern, in der Entwicklung. Design Thinking setzt auf Pragmatik: Man bringt die Experten mit den Kunden, dem Vertrieb und dem Marketing zusammen und entwickelt so ein Gesamtbild der Problemstellung, die Customer Journey. Nur das, was wirklich beim Kunden ankommt und funktioniert, wird auch gebaut.

Damit ist die Methode ein gutes Gegenmittel gegen die sprichwörtliche Servicewüste Deutschland: So nutzt beispielsweise die IHK Mittleres Ruhrgebiet Design Thinking, um möglichst alle Mitarbeiter stärker in den Wandlungsprozess zur Selbstorganisation einzubinden.

Trend 2: VR ist tot, lang lebe VR!

Auf den ersten Blick scheint der große VR-/AR-Hype endgültig vorbei zu sein. Zwar hat VR mit Oculus Rift, Vive und Playstation VR Einzug in die Wohn- und Kinderzimmer gehalten. Und mit der Oculus Quest kommt auch dieses Jahr eine autonome All-in-one-VR-Brille heraus, die nicht mehr auf einen leistungsfähigen Rechner angewiesen ist.

Aber der große Big Bang lässt auf sich warten. Dabei erfreut sich VR/AR bester Gesundheit – vor allem im B2B-Bereich. Die Technik ist mittlerweile ausgereift und hochgradig professionalisiert.

Gerade im B2B-Bereich werden VR-/AR-Technologien sehr erfolgreich im Schulungsbereich, für Weiterbildungen und im Marketing eingesetzt: Komplexe medizinische Eingriffe können eingeübt, Sicherheitsschulungen durchgeführt oder Notfallsituationen geprobt, ganze Industriekomplexe können virtuell besucht werden. Denn der „Holodeck“-Effekt, das Gefühl, wirklich in einer anderen Umgebung zu sein, ist beeindruckend – und das Beste, solange wir uns noch nicht „beamen“ können.

Trend 3: Internet of Things verlässt das Haus

IoT zieht weiterhin an. Mit Sensoren ausgestattete und über Plattformen vernetzte Geräte erobern nicht nur die Produktionslinien und Smarthomes, sondern zunehmend auch ganze Gebäude. Die Kollegen von Bosch bringen die Sache mit ihrer „Like a Bosch“-Kampagne echt gut auf den Punkt. 

2017 investierten Unternehmen laut einem Bericht von Re:Tech knapp 13 Milliarden US-Dollar an Venture Capital in digitale Gebäude- und Immobilienlösungen – achtmal so viel wie 2015.

Lernenden, innovationsfreundlichen und adaptierbaren Räumen, die sich an die jeweilige Nutzungssituation anpassen lassen, gehört die Zukunft. Das Start-up Enertiv bietet mit Enertiv 360 eine Digital Twin-Lösung für Gebäude an, mit der die aktuellen Nutzungsdaten aller Räume erfasst und optimiert werden können. Und auch Samsung bietet seinen Verkaufsstellen mit seinem Connected Spaces Pop-up Store-Konzept eine Analytics-Lösung zur Messung des Benutzerstroms und -verhaltens für improvisierte Verkaufsräume.

Trend 4: Roboter jetzt auch für den kleinen Geldbeutel

Roboter werden erschwinglich: Staubsauger-, Mäh- und Fensterwischroboter haben 2018 für kleines Geld endgültig Einzug in unser Heim gehalten. Das gleiche Phänomen zeigt sich auch bei Industrierobotern. 2017 wurden weltweit mehr als 380.000 Industrieroboter verkauft – fast 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Kostengünstige smarte Roboter wie der Panda des Münchner Start-ups Franka Emika sind auch für kleinere Firmen bezahlbar. Seit November 2017 ist der Roboter bei etwa 300 Mittelständlern im Einsatz – und übernimmt dröge, immer wiederkehrenden Tätigkeiten zur Entlastung der Mitarbeiter.  

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Und wer sehen möchte, für was man Roboter einsetzen kann, aber vielleicht nicht sollte, dem legen wir den YouTube-Channel „Simone’s Robots“ ans Herz, ein guter Einstieg ist ihr Ted Talk „Why you should make useless things“.

 

Trend 5: Künstliche Intelligenz in Betrieb und Logistik

Das Supply Chain Management, also die Steuerung und Optimierung der Lieferkette, bietet – neben Marketing und Vertrieb sowie Fertigung und Produktion – das größte Potenzial für KI-Lösungen, laut der Studie „Notes from the AI frontier“ des McKinsey Global Institute (MGI).

Derzeit nutzen nur 15 Prozent aller produzierenden kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) KI-Technologien (BMWi Studie).

Digitalisierte Abläufe vermeiden Lager- und Lieferengpässe. Künstliche Intelligenz erkennt relevante Zahlen im Datenwust, auf deren Basis Analysten Risikoeinschätzungen geben können. Sensordaten aus IoT-Geräten werden ausgewertet und sagen mittels Predictive Maintenance den Ausfall wichtiger Maschinen voraus. Keine leichte Aufgabe, aber eine mit großem Potenzial: Mit dem Luminate Control Tower bietet JDA eine Software as a Service-Lösung an, mit der künstliche Intelligenz in die Supply Chain Einzug halten kann, ohne dass die nötige Infrastruktur selbst errichtet werden muss.

Wie wir helfen können

Neugierig geworden? Hast du ein Thema, das du gerne angehen möchtest? Wir sind gern dabei. Wir setzen uns mit dir zusammen, legen mit dir das gewünschte Business-Ziel fest und erarbeiten dann gemeinsam in einem übergreifenden Team eine pragmatische und kundennahe Lösung. Zusammen bringen wir diese zum Laufen – und deine Mitarbeiter dazu, diese in Zukunft selbst betreiben und weiterentwickeln zu können. 

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Nancy Forner
Marketing & Communications
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